Sheikh al-Islām Abū Isḥāq ash-Shīrāzī erklärt, warum das Heben der Hände bei der Duʿāʾ kein Beweis dafür ist, dass Allāh in einer Richtung sei

Sheikh al-Islām Abū Isḥāq ash-Shīrāzī ash-Shāfiʿi (رحمه الله, gest. 476هـ) erklärt, warum das Heben der Hände bei der Duʿāʾ kein Beweis dafür ist, dass Allāh in einer Richtung sei.

Sheikh al-Islām Abū Isḥāq ash-Shīrāzī ash-Shāfiʿi sagte:

„Und wenn sie sagen: ‚Wenn Er (Allāh) nicht in einer Richtung ist, so was ist der Nutzen der Erhebung der Hände zum Himmel in der Duʿāʾ und das Hinaufsteigen des Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, zum Himmel?‘ Es wird ihnen gesagt: Wenn es für den Sagenden möglich wäre, zu sagen, dass der Herr (Allāh), ʿazza wa jall, in einer Richtung oben wäre, wegen der Erhebung der Hände zum Himmel in der Duʿāʾ, so wäre es für einen anderen zu sagen, (dass) Er (Allāh) in der Richtung der Qibla wäre, wegen unserer Hinwendung zu ihr im Gebet oder (dass) Er (Allāh) in der Erde sei, wegen unserem nahe herankommen zur Erde im Zustand der Niederwerfung. Und es wurde im Bericht vom Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, überliefert, dass er sagte: ‚Der Diener ist zu Allāh, ʿazza wa jall, am nächsten, wenn er sich niederwirft‘ Allāh, ʿazza wa jall, sagte: »Und wirf dich nieder und sei nahe« [96:19]

So wenn Er (Allāh) in einer Richtung oben wäre, wäre der Diener nicht mit der Nähe zu ihm beschrieben worden, wenn er sich niederwirft. Ebenso ist die Kaʿba die Gebetsrichtung des Betenden, er wendet sich hin (zu ihr) im Gebet. Und es wird nicht gesagt, dass Allāh, ʿazza wa jall, in der Richtung der Kaʿba sei. Und der, der Erde sich zuwendende, mit seinem Gesicht in der Niederwerfung, es wird nicht gesagt, dass Allāh, ʿazza wa jall, in der Erde ist. Und ebenso wurde der Himmel als Qibla der Duʿāʾ bestimmt, nicht dass Allāh, ʿazza wa jall, (sich) in ihm befindet.

Und ebenso ist das Aufsteigen des Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, zum Himmel, kein Beweis dafür, dass Allāh, ʿazza wa jall, im Himmel sei. Ebenso wie das Aufsteigen von Mūsā, der Friede und Segen auf ihm, zum Berg und sein Hören der Worte Allāhs, des Erhabenen, dabei, kein Beweis dafür ist, dass Allāh, ʿazza wa jall, befindlich im Berg sei. So war das Aufsteigen des Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, vielmehr eine Erhöhung in seiner Stufe und Erhöhung seines Rangs, damit die Unterscheidung zwischen ihm und anderen im Rang und Höhe der Stufe klar hervorgeht.“

Eine ähnliche Erklärung dazu, warum man die Hände bei der Duʿāʾ, in Richtung des Himmels hebt, ist von Imām al-Qurṭubī bekannt. Diese Aussage von Sheikh al-Islām Abū Isḥāq ash-Shīrāzī ist eine komplette Antwort und Aufklärung gegen das Scheinargument der Mujassima, bei welchem sie postulieren, dass das Erheben der Hände bei der Duʿāʾ ein Beweis dafür sei, dass Allāh ‚oben‘ sei.

Jeder, der Allāh eine Richtung zuschreibt, hat Ihn mit Seinen Geschöpfen verglichen und ist Nichtmuslim. Allāh existiert jetzt, wie Er war, bevor Er die Richtung und die Dimensionen erschaffen hat. Ohne Richtung, unabhängig von Richtung. Wer Allāh mit einer Richtung beschreibt, setzt Ihn in Abhängigkeit zu Seiner Schöpfung und das ist Kufr und macht die Person, die das tut, direkt zu einem Kāfir.

[post_tags]