Ibn Taymīyya sagt, dass diejenigen, deren Widerspruch zum Buche Allāhs befolgt wird, als Tāghūt bezeichnet werden.


Ibn Taymīyya sagte:
„Der Gehorchte in Auflehnung gegenüber Allāh und der Gehorchte in Verfolgung von anderem als der Rechtleitung und dem Dīn der Wahrheit, gleich (ob), seine Angelegenheit, die dem Buch Allāhs widerspricht, akzeptiert wurde, oder sein Befehl, der dem Befehl Allāhs widerspricht, befolgt wurde, er ist ein Tāghūt. Und deswegen wird der, zu dem sich gewendet wird (im Urteil), wer urteilt, mit anderem als dem Buch Allāhs, Tāghūt genannt. Und Allāh nannte Firʿaun und ʿĀd Tuġāh“
Diese Aussage von Ibn Taymīyya ist eine Widerlegung gegen diejenigen der Murjiʾa, die sich auf ihn stützen, jedoch gleichzeitig die Ṭawāghīt entschuldigen. Ibn Taymīyya, auch wenn man sich nicht auf ihn stützen sollte, und auch wenn er eine der umstrittensten klassischen Gelehrten ist, so hat er, so wie jeder der klassischen Gelehrten, den Tāghūt gekannt und abgelehnt. Und die deutlichste Widerlegung ist, wenn diejenigen, auf welche die Murjiʾa sich stützen, ihnen widersprechen und sie selbst als Nichtmuslime (Kuffār) ansehen.
So ist der Tāghūt im Westen vor allem die Demokratie, welche sich die Mushrikūn als Lebensordnung, als Dīn auserkoren haben. Alles, was nicht in Übereinstimmung mit den demokratischen Grundgedanken ist, so lehnen sie es ab, und alles, was damit übereinstimmt, auch wenn sie sich untereinander uneinig sind, so haben sie ein gewisses Maß an Tolerenz. Die Demokratie basiert auf dem Prinzip der sog. „Volkssouveränität“. Dieses rechtliche Prinzip ist Prinzip aller Demokratien und besagt, dass die höchste Gewalt des Staates und die oberste Quelle der Legitimität das Volk und dessen Meinungen und Gelüste seien. Das heißt, dass gemäß dieses Prinzips in einer Demokratie nicht Wahrheit und Unwahrheit maßgeblich sind, sondern lediglich hinter welcher Mehrheit sich das Wählervolk der Mushrikūn versammelt.
Für jeden Muslim, und jeden, der aufrichtig an Gott glaubt, auch wenn er kein Muslim ist, ist das inakzeptable und abgelehnt. Denn als Muslim glaubt man, dass Recht und Unrecht nicht durch Wahlmajorität etabliert werden, sondern vielmehr akzeptiert man das als Recht, was Allāh als solches festgelegt hat und man leugnet alles, was dem widerspricht. Unabhängig davon, wie viele Menschen noch damit übereinstimmen. Und wer das Urteil von jemand anderem über das Urteil Allāhs hinweg akzeptiert, für gut befindet oder gleichgültig hinnimmt und nicht ablehnt, so hat er Shirk begangen und ist ein Kāfir (Nichtmuslim). Denn er hat das Urteil eines Geschöpfs über das Urteil des Schöpfers gestellt. Und es ist das Recht Allāhs, dass Sein Wort an höchster Stelle steht. So wer nicht diejenigen ablehnt, die sich anmaßen, sich selbst über das Wort Allāhs zu stellen, so ist er kein Muslim, sondern ein Kāfir (Nichtmuslim). Darüber gibt es keine Meinungsverschiedenheiten unter allen Muslimen. Wer dies ablehnt, ist nicht innerhalb des Islāms.