Ibn Taymiyya legitimiert den wahren Kalām und die Schlussfolgerung

Ibn Taymiyya sagt, dass die Salaf den wahren Kalām und die Schlussfolgerung nicht getadelt haben:

مجموع فتاوى، ابن تيمية، ج١٣ ص١٤٧

„Die Salaf haben nicht die Art von Kalām (an sich) getadelt, so wahrlich, jeder Mensch macht Kalām und sie tadelten nicht die Schlussfolgerung, die Überlegung und den Disput, welche Allāh Seinem Gesandten (ﷺ) befohlen hat und die Schlussfolgerung womit Allāh und Sein Gesandter (ﷺ) verdeutlicht haben. Vielmehr haben sie nicht Kalām getadelt, der wahr ist, sondern sie tadelten den falschen Kalām und es ist der zum Buch (dem Qurʾān) und der Sunna im Widerspruch stehende. Und auch der zum Verstand im Widerspruch stehend und (der) falsch ist. So ist der Kalām, den die Salaf tadelten, der falsche Kalām, der im Widerspruch zum Gesetz (der Sharīʿa) und dem Verstand steht“

Ein bekanntes Scheinargument der heutigen Mujassima ist, dass sie ʿIlm al-Kalām, beziehungsweise Kalām, an sich als schlecht darstellen wollen. Kalām war teilweise als eine Sache bekannt, die durch die Sekten gemacht wurde, und diese Art von Kalām wurde von den Salaf, natürlich zurecht getadelt. Die Mujassima wollen es so darstellen, als ob absolut jede Art von Kalām jemals von jedem getadelt wurde, und das ist nicht richtig. Denn selbst Ibn Taymiyya, auf den sie sich besonders gerne berufen, legitimierte Kalām und sagte, dass es unterschiedliche Arten davon gibt. Und er legitimiert den Kalām der in Übereinstimmung mit dem Islām ist.

Kalām wird heutzutage als Methodik angewendet, um die Scheinargumente der Mujassima zu entkräften und ihre ʿAqīdah mit rationalen Argumenten zu widerlegen. Es ist bekannt, dass die Mujassima, wenn sie nicht mehr Argumentieren können, weil ihre ʿAqīdah fundamentale Widersprüche und logische Inkonsistenzen aufweist, dass sie denjenigen, der sie mit Kalām widerlegt hat, als Philosophen darstellen wollen, so als ob man mit der Verwendung von ʿIlm al-Kalām gleichgestellt sei mit griechischen Philosophen.

Und dieses Scheinargument widerlegt Ibn Taymiyya. Denn nicht jede Art von Kalām ist der Kalām der Sekten, der die Beweise ablehnt und versucht seine eigenen Einbildungen über die Beweise zu stellen. Ganz im Gegenteil: Diese Art von Kalām versucht ja gerade die Beweise an sich zu bekräftigen und mit rationalen Argumenten zu harmonisieren. Was die Mujassima in Wahrheit daran hassen ist, dass sie wegen der Verwendung von Kalām nicht ihre eigenen Kufr-Interpretationen über die Texte bringen können, weil diese Kufriyat durch die rationalen Argumente entkräftet werden, denn Kufr ist irrational und somit falsch.

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