Scheinargumente
Ibn Rajab habe den Ort für Allāh bestätigt und dies Bukhārī und Muslim zugeschrieben
Imām Ibn Rajab (gest. 795 هـ) sagt:
„Und was den Ort betrifft, so gibt es darüber Konflikt und Spezifizierung. Und in den Ṣaḥīḥayn (Bukhārī und Muslim) ist die Bestätigung des Wortes des Orts“


Die Mujassima missbrauchen diese Stelle von Ibn Rajab. Diese Stelle stammt aus der Biografie von ʿAbdulghāni al-Maqdisī, die Ibn Rajab an dieser Stelle erwähnte. Und es ist eine bekannte List der Mujassima, dass sie ohne Berücksichtigung des Kontextes Aussagen zitieren und falsch darstellen. Hier ist das ebenfalls passiert. Ein Mujassim aus Berlin, der in seiner Unwissenheit so weit gegangen ist, bis er die Schlussfolgerung in den Namen und Eigenschaften Allāhs abgelehnt hat und gesagt hat, dass dies die Bedeutung vom Verleugnen der Modalität (Kayfiyya) sei, hat zudem eine ungültige Übersetzung, die nur als Verfälschung bezeichnet werden kann, darüber hervorgebracht. Denn er hat seine Hand auf die Stelle gelegt, die ihm nicht in die ʿAqīda gepasst hat, und hat sie einfach ignoriert und nur die Teile genommen, die er in eine bestimmte Richtung darstellen kann, obwohl alles davon im gleichen Satz vorkommt. Er schrieb: „Was den Makan {Ort} betrifft, so gibt es in den Sahihayn {Bukhari & Muslim} die Bestätigung dieses Begrifis“. Er hat die Aussage von Ibn Rajab: „so gibt es darüber Konflikt und Spezifizierung“ vollständig weggelassen und somit verfälscht.
Die Aussage von Ibn Rajab ist, wenn man den Hintergrund davon kennt und dass, worauf er sich hier bezieht, sogar eine Bekräftigung, dass er nicht den Ort für Allāh bestätigt. Denn es geht um eine Aussage, die ʿAbdulghāni al-Maqdisī zugeschrieben wird, die hochproblematisch ist, wenn sie von einem Jahil gelesen wird. Denn daraus könnte man verstehen, er habe die Veränderung für Allāh bestätigt, so wie die Jahmiyya, die Veränderung für Allāh bestätigt haben. Nicht mal die Mujassima aus dem deutschen Sprachraum, die dieses Thema aufgegriffen haben, haben jedoch diese Aussage so interpretiert, wie dieser Verfälscher es gedreht hat. Die Mujassima sagen, dass diese Aussage gegen die Ashaʿira gerichtet sei, jedoch sagen sie darunter nicht, dass es eine Bestätigung des Ortes sei. Sie erwähnen dies sogar mit Nachdruck, damit nicht der Anschein entsteht, dass hiermit das gemeint sei, was die anderen Mujassima wiederum darüber erdichtet haben.
Und auch Ibn Rajab erwähnt im Bezug zu dieser Aussage nicht, dass man einen Ort für Allāh bestätigen muss, soll oder kann und dass derjenige, der dies nicht tut, ein Jahmi sei, so wie man es von den Mujassima heutzutage kennt. Vielmehr relativiert Ibn Rajab mit seiner Aussage ‚so gibt es darüber Konflikt und Spezifizierung‘ die Angelegenheit. Er sagt nicht: ‚man bestätigt den Ort und niemand leugnet das, außer einem Jahmi‘, so wie die Mujassima es tun. Was den zweiten Teil betrifft, dass das Wort ‚Ort‘, also makān, in Bukhārī und Muslim vorkommt und somit darin bestätigt ist, so ist nichts Falsches an dieser Aussage. Denn das Wort kommt in diesen Büchern vor. Was wollen die Mujassima nun damit bezwecken?
Wollen sie behaupten, dass Ibn Rajab mit der Bestätigung, dass diese Begriffe in den Büchern vorkommen, gemeint habe, dass die Zuschreibung eines Ortes zu Allāh richtig sei? Wenn er dies gemeint hätte, dann hätte er es gesagt, aber er hat es nicht gesagt! Sondern er hat gesagt: ‚so gibt es darüber Konflikt und Spezifizierung‘, also eine komplette Relativierung. Ibn Rajab hat eine Erläuterung zu Bukhārī geschrieben. Wieso hat er also nicht unter der Überlieferung, die die Mujassima in Zusammenhang mit dieser Aussage bringen wollen, gesagt: ‚Allāh hat einen Ort‘, wenn er dies doch geglaubt habe? Sie versuchen, so wie wir es inzwischen von ihnen kennen, den Gelehrten ihre ʿAqīda zuzuschreiben, mit nebulösen und unklaren Aussagen. Ihre Herangehensweise hat nichts mit einer wissenschaftlichen Zuschreibung zu tun, sondern ist eher mit einer Verschwörungstheorie zu vergleichen.