Ein Kufr der Murjiʾa ist, dass sie sich einbilden, dass man in Tauhīd-Angelegenheiten durch die Unwissenheit entschuldigt wäre. So eine Meinung ist ohne Zweifel Kufr und schließt eine Person direkt aus dem Islām aus. Ob sie weiß, dass so eine Meinung Kufr ist oder nicht. Jeder, der darüber zweifelt, ob so jemand ein Kāfir ist, ist durch den Zweifel ein Kāfir. Weil der Islām den Kufr dieser Person durch absolute Beweise etabliert hat. Und der Zweifel an diesem Urteil ist der Zweifel an den klaren Beweisen und Allāhs Urteil.
Eine Überlieferung, die die Murjiʾa versuchen für ihre Lehre zu missbrauchen, ist die mit dem Mann, der sich verbrennen ließ. Es war ein Mann, der nicht rechtschaffen war. Und als er sich dem Tod näherte, so ließ er sich verbrennen. Die Murjiʾa versuchen den arabischen Wortlaut so zu drehen, als ob damit gemeint sei, dass die Person über die Allmacht Allāhs gezweifelt habe. Sie behaupten also, dass der Mann gezweifelt habe über die Macht Allāhs und ob Allāh ihn zum Leben erwecken könne, wenn er verbrannt und seine Asche ausgebreitet würde, so ihre Einbildung.
Es gibt unterschiedliche Erklärungen der klassischen Gelehrten über diese Überlieferung. Keine davon unterstützt den Kufr, den die Murjiʾa versuchen in die Herzen der Leute zu streuen. So sagte Sheikh al-Islām Imām Zayn ad-Dīn al-ʿIrāqī (رحمه الله) über den Ḥadīth mit dem Mann, der sich verbrennen ließ:



Sheikh al-Islām Imām Zayn ad-Dīn al-ʿIrāqī sagte:
„Seine Scheinbare (Bedeutung) ist die Verleugnung der Macht Allāhs über seine Wiederbelebung und Wiederherstellung (nach dem Tod). Mit der Aussage ist Unklarheit, denn wahrlich, jenes ist Kufr und der Zweifler bezüglich der Macht Allāhs, des Erhabenen, ist ein Kāfir, obwohl der Ḥadīth seinen Islām von zwei Perspektiven beweist. Die erste von ihnen ist seine Mitteilung, dass er dies nur getan hat aus Furcht vor Allāh dem Erhabenen und der Kāfir fürchtet sich nicht vor Allāh, dem Erhabenen. Das zweite ist seine, Frieden und Segen auf ihm, Mitteilung, dass Allāh ihm vergeben hat und dem Kāfir wird nicht vergeben, zusammen, mit was aufgenommen wird zu jenem, aus der Überlieferung in Musnad Aḥmad, die eindeutig ist, bezüglich, dass er ein Muwaḥḥid war. So unterschieden sich die Gelehrten in seiner Interpretation“
So lautet die Antwort von Sheikh al-Islām Zayn ad-Dīn (رحمه الله), dass der Mann nicht gezweifelt hat über die Allmacht Allāhs und dass jeder, der über die Macht Allāhs gezweifelt hat, ein Kāfir ist. Er widerlegt direkt und spezifisch das Scheinargument der Murjiʾa und ihren Kufr. Danach bringt er Beweise dafür, dass der Mann ein Muslim war, der nicht über die Macht Allāhs gezweifelt hat. Wie eine Überlieferung im Musnad von Imām Aḥmad (رحمه الله) offenkundig zeigt. Danach geht er detailliert auf die unterschiedlichen Erklärungen der klassischen Gelehrten ein, die beispielsweise die Tiefe des Ausdrucks in der arabischen Sprache erklären und aufzeigen, dass hiermit kein Zweifel ausgedrückt wird.