Imām Abū Sulaymān al-Khaṭṭābī (gest. 388 هـ) überliefert, dass der Weg der Salaf über die mehrdeutigen Aḥādīth Tafwīḍ al-Maʿnā ist:
„Abū ʿAbdullāh sagte: Es überlieferte uns ʿAbdullāh bin Maslamah, von Mālik, von Ibn Shihāb, von Abī Salama und Abī ʿAbdullāh al-Agharr von Abī Huraira, dass der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, sagte: ‚Unser Herr, mächtig und erhaben, yanẓilu (nuzūl) jede Nacht zum Himmel der Dunyā, wenn das letzte Drittel der Nacht verbleibt, er sagt: »Wer ruft mich, so gewähre ich ihm. Wer bittet mich, so gebe ich ihm. Wer bittet mich um Vergebung, so vergebe ich ihm«
Ich (al-Khaṭṭābī) sagte: Dieser Ḥadīth und was ihm ähnlich ist von den Aḥādīth über die Eigenschaften (Allāhs), der Glaube der Salaf darüber war, der Glaube daran, ihr Belassen auf ihrem Äußeren und die Verleugnung der Modalität (kayfiyya) davon.
Es berichtete uns az-Zaʿfarānī: Es überlieferte uns Ibn Abī Khaythama: Es überlieferte uns ʿAbdulwahhāb bin Najda al-Ḥawṭī: Es überlieferte uns Baqīya von al-Awzāʿī, er sagte: Makḥūl (gest. 113 هـ) und az-Zuhrī (gest. 123 هـ) sagten: ‚Belasst die Aḥādīth (wie sie kamen)‘
Sie erzählten uns von (al-Ḥāfiẓ) ʿAbbās ad-Dūrī, er sagte: Abū ʿUbaid (al-Qāsim bin Sallām, gest. 224 هـ) sagte: ‚Wir überliefern diese Aḥādīth und wir ersuchen für sie keine der Bedeutungen‘
Und es wurde uns überliefert von ʿAbdullāh bin Mubārak (gest. 181 هـ), dass ein Mann zu ihm sagte: ,Wie macht Er (Allāh) Nuzūl (yanẓilu)?‘ So sagte er zu ihm in Persisch: ‚O mein Herr (als Anrede), befasse dich mit deiner Tat. Er macht Nuzūl (yanẓilu), wie Er will.‘
Und dieser, und was ihm ähnlich ist, von dem Ḥadīth wird verleugnet, von denjenigen (Jahmiyya), die die Angelegenheiten über jenes vergleichen, mit was er (der Jahmi) vom Nuzūl gesehen hat, derjenige (Nuzūl), der ein Herunterkommen vom höheren zum niedrigeren und Fortbewegung von oben nach unten ist (was dieser Nuzūl somit nicht ist).
Und dies ist eine Eigenschaft der Körper und Gestalten. So was den Nuzūl (von Allāh) anbelangt, der nicht von den Eigenschaften der Körper überwältigt wird, so sind diese Bedeutungen nicht darin angenommen. Und vielmehr ist es eine Nachricht über Seine Macht, Sein Erbarmen für Seine Diener, Seine Fürsorge für sie, Seine Erhörung ihrer Bittgebete und Seine Vergebung für sie. Er tut, was Er will. Es ist keine Modalität (kayfiyya) auf Seine Eigenschaften ausgerichtet, noch auf Seine Taten Ähnlichkeit, gepriesen sei Er. «Nichts ist Ihm gleich, und Er ist der Allhörende und Allsehende» [42:11]“
Die Jahmiyya sind ähnlich zu den heutigen Mujassima. Denn beide glauben, dass unter den mehrdeutigen Aḥādīth etwas Menschliches zu verstehen sei. Sie unterscheiden sich lediglich mit ihrem Umgang damit. Die Jahmiyya leugnen es, während die Mujassima menschliche Eigenschaften für Allāh bestätigen.
Der Weg der Ahl as-Sunna ist, dass man die mehrdeutigen Aḥādīth überliefert, so wie sie auf Arabisch gekommen sind, während man jedoch nicht darüber eine Bedeutung festlegt. Sondern man belässt sie, wie sie gekommen sind, ohne über die Bedeutung davon zu reden. Nichts von dem, womit Allāh sich selbst beschrieben hat, enthält Ähnlichkeit zu den Geschöpfen. Damit ist man auf der sicheren Seite.
Wer aber eine deutsche Bedeutung für diese Überlieferungen festlegt, der hat den Weg der Salaf verlassen. Denn eine Übersetzung ist eine Deutung und kein Belassen.





Imām Ibn Abī Shaybah (gest. 235 هـ) überliefert von ʾUbayy bin Kaʿb (gest. 30 هـ), dass man an die Verse vom Qurʾān, die einem nicht klar sind, den Glauben machen soll und sie überlassen soll:
„Es überlieferte uns Abū Usāma, er sagte: Es überlieferte uns ath-Thawrī, er sagte: Es überlieferte uns Aslam al-Minqarī von ʿAbdullāh bin ʿAbdurraḥmān bin (Abzā) von seinem Vater, er sagte:
Als sich von der Angelegenheit von ʿUthmān (bin ʿAffān) ereignete, was war, und die Menschen über seine Angelegenheit sprachen, kam ich zu ʾUbayy bin Kaʿb, so sagte ich (zu ihm): ‚Abā al-Mundhir, was ist der Ausweg (aus dieser Fitna)?‘
Er sagte: ‚Das Buch Allāhs (Qurʾān)‘. Er sagte: ‚Was für dich (von ihm) klar wurde, so handle damit und ziehe Nutzen daraus. Und was für dich unklar ist, so mache Glaube daran, überlasse es seinem Wissenden‘“
Diese Aussage deckt sich mit unserem Tafwīḍ-Verständnis.



Imām Ibn Ḥamdān al-Ḥanbalī (gest. 695 هـ) überliefert Tafwīḍ al-Maʿnā von Imām Aḥmad bin Ḥanbal (gest. 241 هـ):
„Imām Aḥmad sagte: Die Überlieferungen der Eigenschaften (Allāhs) werden weitergegeben, wie sie kamen, ohne Suche nach ihren Bedeutungen, und es steht im Widerspruch zu dem, was in den Sinn kommt bei ihrem Hören und wir verleugnen den Vergleich (tashbīh) von Allāh, dem Erhabenen, bei ihrer Erwähnung zusammen mit der Bestätigung des Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, und dem Glauben an sie. Und alles, was verstanden und sich gedacht wird, so ist es festlegen eines Wie (takyīf) und Vergleich (tashbīh), und dies ist unmöglich.“


